Seit meinem letzten Eintrag ist jetzt wieder sehr viel Zeit vergangen, aber dafür war die Nadja umso fleißiger mit schreiben. Sie ist einfach mein Moldau-Engel, und ich bin froh, dass wir all diese Erfahrungen zusammen machen dürfen. Zurzeit lauft es hier in Moldau richtig gut, ich fühle mich richtig wohl mit den Kindern. Vor allem aber hebt das gute Wetter die Stimmung merklich. Wir sind jetzt fünf Voluntäre, da Miriam wieder zu uns gestoßen ist, sie war schon im Herbst in Moldau und bleibt bis Juni. Mittlerweile sind wir schon wie eine kleine Familie geworden und das freut mich sehr.
Bukarest
Am Freitag vor dem Palmsonntag sind Nadja und ich wieder
zurück nach Bukarest gekommen, wir haben die schon sehr-vermissten
Rumänienvolontäre getroffen, und leider haben wir uns von ein paar
verabschieden müssen, aber wir hoffen sehr, sie in Österreich wiederzusehen. Das überraschende war allerdings, dass uns,
als wir in Bukarest angekommen sind, die
Stadt so unglaublich modern und westlich vorgekommen ist. Wir haben unsere
Standards drastisch gesenkt.
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In der Karwoche war dann meine Familie in Bukarest, es
war wirklich schön einmal wieder alle zu sehen. Das, was ich über Bukarest weiß,
habe ich ihnen gezeigt, was sich aber eher auf das Essen beschränkt, da ich in
meiner Zeit in Bukarest, die Stadt meistens nur bei Nacht gesehen habe. Aber
Gott sei Dank hatte mein Vater eine Karte dabei und wir haben die Stadt
zusammen erkundet. Meine Familie durfte auch gleich dir fremde Mentalität an der eigenen Haut erfahren, und ihre rumänische Gelassenheit wurde auf die Probe gestellt, von Museen mit unverständlicher modernen Kunst, über Palastumrundungen um den Eingang zu finden bis zu stundenlangen Wartezeiten. Dafür genauso schöne Erlebnisse, wie zum Beispiel das Muzeul satului, in dem man alte rumänische Häuser besichtigen kann und die Mahlzeiten, die wir zusammen eingenommen haben. Alles in allem war es eine sehr schöne Woche und ich freue mich schon, alle im Sommer wiederzusehen.
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Palast | |
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museul satului
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Osterferien
Über Ostern hat Nadja ja schon geschrieben. Auch für mich
war es eines der eindrucksvollsten Osterfeste, die ich je erleben durfte. Es war zwar
wirklich anders als zu Hause, aber richtig schön. Die Woche danach hatten die
Kinder frei. In den zwei Wochen nach Ostern war jeder Tag schöner als der
andere, vor allem das Wetter hat Sommergefühle aufkommen lassen. Wir waren mit
den Kindern jeden Tag draußen, haben auf Decken Uno und Mensch-ärgere-dich-nicht
gespielt und haben Spaziergänge in den Wald und zum Nistru gemacht. Vor allem
die Ausflüge zum Fluss waren ein Highlight für die Kinder. Man hat gemerkt,
dass dort auch die Kinder, die sonst immer auf cool und erwachsen machen,
einfach nur zu Kindern werden. Dort konnten sie im Fluss planschen, Wettrennen
machen oder einfach nur im Gras liegen oder Kartenspiele spielen.
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beim chillen in der Sonne |
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der Wald ist ergrünt |
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die Stelle beim Fluss wo die Kinder planschen können, weil das Wasser nicht so tief ist |
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Ausflüge zum Nistru |
Chișinău
An meinen freien Tagen war ich wieder in Chișinău, und ich hatte endlich die Zeit in das Muzeul national de Istorie (nationalhistorisches Museum). Es war wieder einmal ein typischer Moldau-Moment, denn es begann damit, dass ich zuerst in ein anderes Museum gehen wollte und zwar für zeitgenössische moldauische Kunst, aber das war leider leer. Deshalb bin ich dann eben ins nationalhistorische Museum gegangen. Das Museum bestand aus ca 6-8 Räumen in denen die komplette Geschichte von 3000 v.Chr. bis 2000 n.Chr. gezeigt wurde. Man hat gemerkt, wie sehr sie sich anstrengen aus wenigen Ausstellungsstücken eine Ausstellung zusammenzukratzen. Das Museum war auch dementsprechen schlecht besucht, in einem Raum wurde sogar extra für mich das Licht eingeschalten.
Aber es gibt dafür umso schönere Parks, in denen ich gerade jetzt im Sommer gerne bin. Hier ein paar Fotos:
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Muszeul national de Istorie |
Ausflug Orhei Vechi
Letzte Woche ist wieder unsere Voluntärsmami Conni nach Moldau gekommen um unseren monatlichen Rückblick zu machen. Wir haben wie jedes mal mehr gelacht als ernsthaft geredet, aber das tut richtig gut. Außerdem haben wir einen Voluntärsausflug nach Orchei Vechi gemacht. Dieses Mal war auch unsere Voluntärszuständige vom COC mit von der Partie. Orchei Vechi ist ein Kloster mit wunderschönen Umgebung. Dort besichtigten wir die Höhlen, in die sich früher Mönche zurückgezogen haben. Wir hatten wieder wunderschönes Wetter und sind jetzt schon so braun wie im Sommer. Ein moldauisches Essen hat dann den Tag noch perfekt gemacht, vielen Dank dafür!!
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in der Wand beim Kloster stecken Münzen |
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COC-Einfluss ist stark spürbar - alle die schon mal im Kinderheim waren verstehen es |
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die Höhlen - leider schon angeschmiert |
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herumblödeln |